Schweizer Verein Braunschweig

Seit 1910
 

Besuch des jüdischen Museums am 11. November 2022

Das jüdische Museum in Braunschweig, Hinter Aegidien, gehört zum
Braunschweigischen Landesmuseum, das wir mit 13 Personen des
Schweizer Vereins am 11. Nov. 2022 besuchten. Herr Grabenhorst
erwartete uns um 17.00 Uhr und führte uns in den Ausstellungsraum,
in dem die Einrichtung der früheren Synagoge aus Hornburg unterge-
bracht ist.
Die jüdische Gemeinde in Hornburg wurde 1642 gegründet durch
Moses Schöningen. Erst 1766 wurde die Synagoge durch Gemeinde-
mitglieder selbst erbaut und genutzt. Viele Exponate, die das tägliche
Leben im  Judentum bestimmen, kamen durch Schenkungen hinzu.
Wir konnten den Thora-Schrein, sowie viele andere wichtige
Gegenstände des täglichen Lebens im Judentum besichtigen.
Die Thora selbst regelt den Alltag.
1922 sollte die Synagoge abgerissen werden. 1924 gelang es durch viel-
fältige Unterstützung, die Inneneinrichtung in das 'Vaterländische Museum´
(heute: Braunschweigisches Landesmuseum) nach Braunschweig zu holen.
Es ist die einzige noch erhaltene Inneneinrichtung einer Synagoge in Nord-
deutschland.
Eine bekannte Braunschweiger Persönlichkeit war der Jude Alexander David - er lebte von
1687 -1765 und war herzoglicher braunschweigischer Hof- und Kammer-
agent sowie Bankier. Herzog Anton-Ulrich holte ihn an den Hof nach Braun-
schweig. A. David war Wiederbegründer der jüdischen Gemeinde nach dem
30-jährigen Krieg in Braunschweig, und er gründete eine Synagoge am
Kohlmarkt 12. Er sammelte eine Vielzahl von Kultgegenständen und wertvollen
Handschriften, die den Grundstock des jüdischen Museums heute bilden.
Erst seit Reichsbildung 1871 konnten Juden gleich berechtigte deutsche
Staatsbürger werden.
Wir trafen uns noch im Magniviertel im "Anders", ließen uns jeweils ein Essen
schmecken und tauschten uns in guter Laune und Gesprächen aus.
Dank geht an Herrn Grabenhorst für seine Ausführungen und an Nicolas, der
die Idee zum Besuch des jüdischen Museums hatte.
Anne Burri